Internationale Konzepte stabilisieren Einzelhandelsmarkt auf hohem Niveau
FRANKFURT, 13. Oktober 2025 – Eine gute Balance zwischen Nachfrage und Flächenangebot hat dafür gesorgt, dass der deutsche Einzelhandelsvermietungsmarkt mit 403.600 m² bereits nach drei Quartalen den durchschnittlichen Flächenumsatz der vergangenen fünf Gesamtjahre erzielt hat. Der aktuelle Wert von 117.700 m² im dritten Quartal erreicht zwar nicht ganz die beiden extrem starken Vorquartale, knüpft aber dennoch an den derzeitigen Trend an und liegt etwa neun Prozent über dem langjährigen Durchschnitt.
Aniko Korsos, Head of Retail Leasing JLL Germany: „Der Markt zeigt sich nicht nur erfolgreich, sondern auf diesem Niveau auch stabil. Dazu tragen vor allem internationale Handelskonzepte bei, die in den vergangenen zwölf Monaten etwa zwei Drittel der registrierten Fläche anmieteten. Das zeigt, welchen Stellenwert der deutsche Markt und die Kaufkraft im Land auch im Ausland haben.“
Großflächen mit mehr als 1.000 m² sind besonders gefragt
Großflächige Vermietungen zählen zu den Treibern des Umsatzes. Auch wenn die Anteile in der Kategorie ab 1.000 m² gegenüber dem Vorjahreszeitraum um weniger als zwei Prozentpunkte auf 57 Prozent des Umsatzvolumens zugelegt haben, zeichnen die absoluten Zahlen ein deutlicheres Bild. Die Flächenumsätze in den oberen Größenklassen ab 1.000 m² haben insgesamt um 45.000 m² beziehungsweise 18 Prozent zugelegt, während auch die kleineren Flächen unter 1.000 m² um rund elf Prozent zugenommen haben.
„Der Markt hat großes Vertrauen in die Zukunft des stationären innerstädtischen Handels, was die Händler durch die Bindung an langjährige Mietverträge unterstreichen“, beobachtet Korsos eine positive Grundstimmung.
Die expansivste Mietergruppe waren erneut die Textilhändler mit einem Flächenanteil von rund 30 Prozent am gesamten Umsatz. Etwa 43 Prozent des Flächenumsatzes der Textilhändler entfiel auf die zehn bedeutendsten Einzelhandelsmärkte in Deutschland. Unter den zehn Mietern mit den meisten Anmietungen waren zur Hälfte Unternehmen aus dem Bereich Young Fashion aktiv, aber auch der Textildiscounter TK Maxx und das dänische Kindermodelabel „Name it“ mit jeweils sechs Anmietungen sowie die Dessous-Marken Calzedonia und Schiesser mit jeweils drei Anmietungen.
Die zweitgrößte Mietergruppe nach Flächenumsatz stammt aus dem Bereich Gastronomie/Food und erreicht in den ersten drei Quartalen einen Anteil von 23 Prozent. Etwa die Hälfte dieser Flächen entfällt dabei auf den Lebensmitteleinzelhandel, der nach wie vor sehr expansiv in den Innenstadtlagen ist und dabei neben den zehn Metropolen vor allem (59 Prozent) in den kleineren Märkten zentrale Flächen besetzt.
Erst mit einigem Abstand folgen die Branchen Sport/Outdoor (elf Prozent) und Gesundheit/Beauty (neun Prozent). Im Bereich Gesundheit/Beauty waren vor allem Kiko Milano und Rituals (sechs beziehungsweise fünf Anmietungen) aktiv.
Berlin verdoppelte seinen Flächenumsatz im Vergleich zum Vorjahr
Auf die zehn bedeutendsten Einzelhandelsmärkte in Deutschland entfielen in den ersten drei Quartalen 2025 rund 171.700 m² Flächenumsatz. Unter diesen Metropolen war erneut Berlin der Markt mit dem höchsten Anteil und einer Vermietungsleistung von 55.000 m², was mehr als einer Verdopplung gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Auch Frankfurt am Main (plus 124 Prozent) und Nürnberg (plus 163 Prozent) konnten sich im Vorjahresvergleich deutlich steigern, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren absoluten Niveau als Berlin.
Hamburg konnte mit 26.800 m² ein leichtes Plus verbuchen, während Düsseldorf, Stuttgart und Köln etwas unterhalb des Vorjahreszeitraums abschnitten, aber dennoch deutlich stärker waren als München (minus 14 Prozent), Hannover (minus 20 Prozent) oder Leipzig (minus 66 Prozent), wo die Umsätze deutlich geringer waren als im selben Zeitraum des Vorjahres.
Die Spitzenmieten, die von JLL halbjährlich erhoben werden, rangieren im Vergleich zum Vorquartal stabil. Mit Blick auf das Jahresende geht JLL zudem davon aus, dass nahezu alle Werte auf ihrem aktuellen Level bleiben. Einzig für die Düsseldorfer Königsallee wird ein Anstieg von derzeit 280 Euro auf 290 Euro prognostiziert. Düsseldorf würde dann mit Berlins Konsummeile Tauentzienstraße gleichziehen.
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