JLL & Patrizia: Datenaustauschstandard für die Immobilienbewertung

Durch eine aufwändige Datenübergabe werden Immobilienbewerter und Kunden gleichermaßen ausgebremst. Um einen nahtlosen Datenaustausch auf Basis des DCF-Verfahrens zu ermöglichen, erarbeitet JLL gemeinsam mit Patrizia einen neuen Standard.

Wer sich mit Immobilienbewertungen beschäftigt bzw. mit den Annahmen und Ergebnissen der Gutachten arbeiten will, kennt das nur zu gut: Daten müssen aus PDFs mit zig Seiten per Hand übertragen werden. Modelle müssen beim Kunden aufwändig nachgebaut werden, um auf Basis der gelieferten Daten besser prüfen und planen zu können. Arbeitsalltag in Deutschland! Denn es gibt für die oft 1.000 und mehr Datenpunkte keinen standardisierten Datenaustausch.

Gibt es Bemühungen um einen Standard, bezieht dieser sich auf das ImmoWertV-Verfahren. Dieses Verfahren wird der dynamischen Situation, vorangetrieben durch Covid und der aktuellen Inflationsentwicklung, jedoch nicht überall gerecht. Somit gewinnt zudem das international führende DCF-Verfahren auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung. Große Kunden kommen immer mehr auf JLL zu und brauchen die komplexeren Daten, um Wertschöpfungschancen, aber vor allem die Risiken besser einschätzen zu können. Angesichts dieser Situation stellte sich JLL, gemeinsam mit PATRIZIA, der Herausforderung, einen Standard zu erarbeiten, um künftig branchenweit einen nahtlosen Datenaustausch ermöglichen zu können - für beide Verfahren gleichermaßen.

„Es hat Spaß gemacht heute das Morgen zu gestalten."

- Jörg Astor, Managing Director, Head of Valuation, PATRIZIA SE

Mit mehr als 15.000 DCF-Bewertungen im Jahr verfügen die Kolleginnen und Kollegen vom JLL Value & Risk Advisory-Team über die nötige Erfahrung und Expertise. Auch haben sie mit den Bewertungsexperten von PATRIZIA einen wichtigen Kunden und ebenbürtigen Partner für dieses Projekt, der sich für das Projekt begeisterte.

Im Rahmen einer Projektgruppe der Gesellschaft für Immobilienforschung (gif) wurde zuerst eine Bestandsaufnahme gemacht. Hierbei übernahmen JLL und PATRIZIA die Projektleitung. Einige der, von Projektteilnehmern und ausgewählten Softwareanbietern, verwendeten DCF-Modelle und deren Ausprägungen wurden hierbei gegenübergestellt. Anschließend wurde der existierende Feldkatalog für Bewertungen nach ImmoWertV um Inhalte des internationalen DCF-Verfahrens erweitert – beispielsweise um die periodengenaue Darstellung des Cashflows. Die so erweiterte Datenübergabe erlaubt die Darstellung des vom Bewerter verwendeten Modells. Es soll dem Auftraggeber die Nutzung der Daten für die unterschiedlichsten Use-Cases ermöglichen; angefangen bei der rechnerischen Prüfung und Plausibilisierung bis hin zur Nachmodellieren für Objektplanungen. Die Datenübergabe wurde zwischen JLL und PATRIZIA erfolgreich erprobt.

„Statt sich mit Daten herumzuschlagen, können sich alle wieder auf das Wesentliche konzentrieren: eine hervorragende Beratung!“

- Dominik Hanic, Senior Director Digital Products and Services, Value & Risk Advisory, JLL

Mit dem neuen Standard lassen sich Systembrüche, Fehleranfälligkeiten und eingeschränkte Aussagekraft der Gutachten überwinden. Das kann der gesamten Branche die Arbeit erleichtern. Ein neuer Standard, in dem JLL seine langjährige Erfahrung und Expertise mit DCF-Bewertungen erfolgreich einbringen konnte. Mit seinem Engagement haben sich die Initiatoren JLL und PATRIZIA als Vorreiter der Digitalisierung gezeigt. Der Standard wurde inzwischen auf der Seite der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) veröffentlicht, mit der bewusst eine dritte, unparteiische Partnerin in das Projekt einbezogen wurde und steht allen Marktteilnehmern ab sofort zur Verfügung unter https://zgif.org/.

Informieren Sie sich über unsere Immobilienbewertungsmethoden für eine zielorientierte Portfolio-Optimierung.