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FRANKFURT, 19. November 2025 – Menschen fühlen sich zwar zunehmend von KI-gestützten Umgebungen angezogen, viele suchen zugleich aber auch nach Auszeiten von der ständigen digitalen Interaktion. Das spiegelt den Wunsch nach Technologie, die diskret im Hintergrund arbeitet und den menschlichen Austausch verbessert, anstatt ihn zu ersetzen, so eines der Ergebnisse der Global Consumer Experience Survey 2025 von JLL. Für die Immobilienwirtschaft entsteht daraus die Chance und die Herausforderung, eine Umgebung zu schaffen, die diesen Ansprüchen gerecht wird – im Büro, beim Wohnen, Handel und bei der Infrastruktur gleichermaßen. Für die weltweite JLL-Umfrage wurden 12.000 Teilnehmer in 19 Märkten und 64 Städten befragt – darunter in Berlin, Frankfurt und München.

Zwar gaben mehr als 60 Prozent der Verbraucher in der Umfrage an, dass sie gerne technologiefreie Räume zur „digitalen Entgiftung“ nutzen. Zugleich sind aber 72 Prozent der weltweit Befragten der Meinung, dass Städte digitalisiert werden sollten und 67 Prozent denken, dass die Integration von KI in die städtische Infrastruktur ihr Leben dort erheblich verbessern würde. „Das Paradoxon zwischen dem Bedürfnis, den Stecker zu ziehen und gleichzeitig KI und technologiegestützte Räume zu nutzen, ist deutlich spürbar“, sagt Mechthild Brandt, Head of Consulting JLL Germany. „Der Widerstand von Menschen richtet sich selten gegen Technologie per se, sondern vielmehr gegen ihre mangelhafte oder wenig intuitive Umsetzung. Das zeigt sich daran, dass Verbraucher bewusste Technologie-Integrationsräumen bevorzugen, die sich persönlich, reibungslos und verbunden anfühlen, ohne dass ständig Bildschirmzeit erforderlich ist. Dies eröffnet Immobilienentwicklern die Möglichkeit, intelligent integrierte Umgebungen zu schaffen, in denen die Technologie unsichtbar arbeitet.“

Die Umfrage zeigt den wachsenden Einfluss der Nutzererfahrungen und -erwartungen auf die Gestaltung von Immobilienentwicklungen, ein Trend, der in der ersten Consumer Experience Survey 2024 bereits skizziert wurde. In diesem Jahr erwarten 74 Prozent der Verbraucher weltweit, dass Städte neue Erlebnisse bieten, und 69 Prozent sind bereit, einen Aufpreis für eine hochwertigere Umgebung zu zahlen, im Vergleich zu 64 Prozent im Jahr 2024. Komfort und Sicherheit sind die beiden wichtigsten Faktoren, die für das Erlebnis in der gebauten Umwelt bevorzugt werden, gefolgt von Wellness, Einzigartigkeit und Unterhaltung.  Das unterstreicht die Notwendigkeit für Entwickler und Nutzer, zunehmend dynamische und hochwertige Angebote zu liefern, ohne Kompromisse bei den grundlegenden Faktoren der Zugänglichkeit und Funktionalität einzugehen.

Die räumliche Nähe ist von entscheidender Bedeutung: 74 Prozent legen Wert darauf, dass alle wichtigen Punkte binnen 15 Minuten zu Fuß erreichbar sind. „Die gebaute Umwelt ist nicht mehr nur eine Kulisse – sie nimmt aktiv am Leben der Menschen teil“, fügt Brandt hinzu. „Die Gewinner in diesem nächsten Kapitel werden diejenigen sein, die verstehen, dass die Menschen sowohl die Ruhe eines technikfreien Moments als auch den Komfort der KI wollen – und beides im selben Raum bieten können.“

Schwellenländer wie Indien (78 Prozent Zuspruch für KI), China (77 Prozent), Saudi-Arabien und Brasilien (jeweils 71 Prozent) zeigen die größte Begeisterung für KI und Technologieintegration. Deutschland liegt mit 68 Prozent im oberen Mittelfeld und führt damit das Feld der europäischen Staaten an. Nachzügler sind laut Umfrage Australien mit 54 Prozent und Frankreich mit 49 Prozent Zuspruch zu KI-Technologie.

Die rasante Digitalisierung des Arbeitslebens erfordert zugleich konsequentes Handeln und Fingerspitzengefühl: „KI-gestützte Arbeitsplatzlösungen sollten idealerweise leise im Hintergrund arbeiten – individuelle Bedürfnisse antizipieren, Gesundheit und Wohlbefinden unterstützen – und gleichzeitig den menschlichen Verwaltungsaufwand reduzieren. KI sollte auch als unsichtbare, menschenzentrierte Plattform fungieren, die positive Arbeitsplatzerlebnisse bietet und Räume nahtlos kuratiert, Dienstleistungen personalisiert und sinnvolle soziale Verbindungen fördert, die wirklich wichtig sind. Wir brauchen ein menschenzentriertes KI-Umfeld, das dazu beiträgt, Stress abzubauen und positivere Arbeitsplatzerfahrungen zu schaffen“, sagt Brandt.

Zuschnitt auf persönliche Bedürfnisse dehnt sich auf die gesamte Immobilienpalette aus

Auch die Personalisierung hat sich in diesem Jahr als eine der wichtigsten Prioritäten für die Befragten herausgestellt. Während sie in den vergangenen Jahren vor allem auf das Kauferlebnis im Einzelhandel fokussiert war, sehen wir nun, dass sich die Individualisierung auch auf das gesamte Lebensumfeld ausdehnt: 66 Prozent der Befragten entscheiden sich demnach für Orte, die insgesamt ihren persönlichen Vorlieben entsprechen, anstatt allein nach Ausstattung oder Preis zu entscheiden.

Dieser Trend legt einen stärkeren Fokus auf menschliche Interaktion innerhalb von Räumen, eine größere Auswahl an Komfort und den bewussten Einsatz von Technologie zur Verbesserung von Aktivitäten und Interaktionen. So erwarten beispielsweise 68 Prozent, dass Geschäfte und Einzelhandelsflächen mehr als nur Produkte bieten, wie zum Beispiel Kundenveranstaltungen oder individuelle Angebote im Geschäft. Darüber hinaus nutzen 59 Prozent der Befragten gerne digitale Technologien wie KI-gestützte Apps, um Veranstaltungen oder Reisen zu buchen. Zugleich bevorzugen jedoch 65 Prozent den stationären Handel, um persönlich statt online einzukaufen, was erneut die Bedeutung persönlicher Interaktionen unterstreicht.

„Die Umfrage zeigt, wie individuell und divers die Bedürfnisse sind. Entsprechend gibt es für die Akteure der Immobilienwirtschaft keine Patentlösungen, sondern großes Potenzial, sich vom Wettbewerb abzuheben, indem Flächen und Umgebungen geschafften werden, in denen Menschen effizient agieren und sich zugleich wohlfühlen können“, bilanziert Mechthild Brandt.

Über JLL

Seit mehr als 200 Jahren unterstützt JLL (NYSE: JLL), ein weltweit führendes Gewerbeimmobilien- und Investmentmanagementunternehmen, seine Kunden beim Kauf, Bau, der Nutzung, Verwaltung und Investition in eine Vielzahl von Gewerbe-, Industrie-, Hotel-, Wohn- und Einzelhandelsimmobilien. Als Fortune-500®-Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 23,4 Milliarden US-Dollar und Niederlassungen in mehr als 80 Ländern weltweit bieten unsere rund 112.000 Mitarbeiter die Leistungsfähigkeit einer globalen Plattform in Kombination mit lokaler Expertise. Angetrieben von unserem Ziel, die Zukunft von Immobilien für eine bessere Welt zu gestalten, helfen wir unseren Kunden, Mitarbeitern und der Gesellschaft – getreu unserem Leitspruch „SEE A BRIGHTER WAY“. JLL ist der Markenname und ein eingetragenes Markenzeichen von Jones Lang LaSalle Incorporated. Weitere Informationen finden Sie unter jll.com.